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Björk Gudmundsdottir begann ihre Karriere bereits mit elf Jahren: Sie nahm 1976 in ihrer Heimatstadt Reykjavik ein erstes Album mit isländischen Volksliedern auf. Nur zwei Jahre später gründete sie ihre erste eigene Band. Zu dieser Zeit war sie stark beeinflusst von der Punkbewegung; sie rebellierte damit gegen die Hippie-Einstellung ihrer Eltern, die sie in Kommunen großgezogen und schon als Kind mit Eric Clapton oder Jimi Hendrix beschallt hatten. Die Namen und Besetzungen dieser Bands wechselten häufig, allerdings hatte sich 1986 eine enge Arbeitsbeziehung zu Einar Örn und Siggi Baldursson herausgebildet, mit denen sie schließlich zusammen mit ihrem Ehemann Thor Eldon die Sugarcubes gründete. Bereits während der letzten Aufnahmen mit dieser Kultformation begann sich Björk Anfang der Neunziger immer stärker für britische Dance-Trends zu interessieren; sie schrieb nun auch im Alleingang Songs, die jedoch einstweilen in der Schublade blieben. Statt dessen arbeitete sie auch mit anderen Musikern zusammen, wie beispielsweise 1991, als sie mit der Madchester-Rave-Formation 808 State für deren Album ?EX:EL? zwei Tracks einspielte; in Island entstand mit dem Trio Gudmundar Ingoltssonar eine Platte mit Jazz- und Popstandards. Wenig später lösten sich die Sugarcubes auf, und Björk nahm, betreut von Dance-Starproduzent Nellee Hooper, ihr erstes Soloalbum ?Debut? auf, das ihre ungewöhnliche und extreme Stimme in einen mainstreamkompatibleren Rahmen stellte als noch mit den Sugarcubes. Singles wie ?Human Behaviour? und ?Venus As A Boy? entwickelten sich auch abseits der Alternative Charts zu echten Hits, und ihr Ansehen in der Musiker-Community wuchs: Sogar Madonna fragte wegen einer direkten Zusammenarbeit an, die Björk jedoch ablehnte; statt dessen schrieb sie für Madonnas Album ?Bedtime Stories? den Titel ?Bedtime Story?. Mittlerweile war Björk mit ihrem Sohn Sindri nach London umgezogen, wo sie sich weiterhin stark an Dance-Sounds orientierte; ihre Inspirationen entnahm sie dem Umfeld von Jungle- und TripHop-Acts wie Goldie oder Tricky ebenso wie den Naturschauspielen ihrer isländischen Heimat, die sie nach wie vor häufig besuchte. Diese Gegensätze spiegelten sich auf ihrem nächsten Album ?Post?, das sowohl Bigband-Titel wie auch ambientbeeinflusste Sounds enthielt; die Beats dominierten nach wie vor, wurden jedoch ergänzt durch eine enorme stilistische Vielfalt. ?Post? verkaufte sich weltweit über drei Millionen mal. Ihr Erfolg brachte sie nun auch in die Schlagzeilen der Tagespresse, die sie weniger als Künstlerin wahrnahm, sondern stets als elfenhafte Kindfrau porträtierte und sich außerdem auf ihre Beziehung zu Drum?n?Bass-Star Goldie stürzte; als sie am Flughafen von Bangkok von einer Journalistin bedrängt wurde, griff sie die Frau tätlich an. Ein weiterer Vorfall führte dazu, dass sie sich wieder nach Island zurückzog: Im September 1996 schickte ihr ein ?Fan? eine Briefbombe und beging dann Selbstmord ? glücklicherweise konnte die Sendung abgefangen werden, bevor sie Schaden anrichtete. Ihr nächstes Album ?Homogenic? fiel entsprechend dunkler aus als die Vorgänger, war stark von Streichern geprägt, die durch die Beats von Howie B. oder RZA vom Wu Tang Clan ergänzt wurden. |
Cover | Vö | Album Titel / Format / Label / Vertrieb | Info | Kaufen |
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1993 | Debut CD Polydor |
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1995 | Post CD Polydor |
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1997 | Homogenic CD Polydor |
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